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12.05.2013

Drei Rote Karten, sportliches Prestige und Heiterkeit!

Hessisch Oldendorf gelingt gegen Emmerthal die Revanche  / HSG-Torwart Sölke „fischt“ vier Siebenmeter
 
HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf – TSG Emmerthal 27:24 (10:11).

Dass die HSG die Saison auf Platz fünf und damit vor der TSG beenden würde, war schon vor dem letzten Punktspiel klar. Sportliches Prestige hatte das Kreisderby dennoch zu bieten. Zumal die Gastgeber Revanche nehmen wollten. Denn das Hinspiel hatte Emmerthal mit 30:28 gewonnen. „Die Punkte holen wir uns am letzten Spieltag zu Hause wieder“, orakelte HSG-Trainer Carem Griese direkt nach dem Abpfiff am 13. Januar Und er sollte Recht behalten.
Sieben HSG-Tore in Folge entscheiden das Spiel

Handballerisch war auf beiden Seiten Luft nach oben. Die Hausherren behielten am Ende verdient die Oberhand, weil sie sich im Gegensatz zur TSG keine „Auszeit“ nahmen und in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit mit sieben Treffern in Folge (!) von 14:13 auf 21:13 davonzogen. „Da waren wir nicht präsent und haben Hessisch Oldendorf stark gemacht“, bedauerte Emmerthals Trainer Ralph Schönemeier. Sein Team kämpfte sich anschließend noch einmal heran, konnte den HSG-Erfolg aber nicht mehr gefährden. Das lang auch an HSG-Torwart Florian Söhlke, der eine entscheidende Rolle einnahm und seine starke Leistung mit vier gehaltenen Siebenmetern krönte. Diese Treffer fehlten letztlich der TSG, die ihren verletzten Strafwurf-Spezialisten Christian William in diesen Momenten schmerzlich vermisste.

Müller, Schöttelndreier und Reinecke sehen Roten Karton

Der lockere Saison-Ausklang folgte für beide Teams erst nach dem Schlusspfiff. Wer ein „Freundschaftsspielchen“ erwartet hatte, wurde spätestens in der 29. Minute eines besseren belehrt. Emmerthals Ricardo Müller sah zu diesem Zeitpunkt die erste von insgesamt drei Roten Karten, nachdem er Keeper Söhlke umgeschubst hatte. Söhlkes vorherige Abwehraktion, die sich mit dem rechten Knie aktiv gegen den von Rechtsaußen in den Kreis springenden Müller richtete, blieb dagegen ohne Konsequenzen. „Das war eine klare Tätlichkeit und muss auch mit Rot bestraft werden“, ärgerte sich Schönemeier. HSG-Coach Carem Griese sah das anders: „Eine normale Abwehraktion unseres Torhüters.“

Jona Griese: Im Werder-Trikot zum „Star des Abends“

Später sahen auch Tobias Schöttelndreier (HSG) - nach einem Schlag gegen Marek Staniszewski - und Bastian Reinecke (TSG) wegen Meckerns den Roten Karton. Beides hatte aber keine entscheidenden Auswirkungen auf den Spielverlauf. Die Platzverweise taten der insgesamt guten Stimmung ohnehin keinen Abbruch. Denn es war ein emotionales, aber auch heiteres Derby. Als ein Emmerthaler Zuschauer dem Schiedsrichter seine Brille anbot, hielt der Unparteiische ihm im Gegenzug seine Pfeife entgegen. Den größten Beifall gab es für den fünfjährigen Jona Griese. Der Sohn des HSG-Trainers übernahm die Rolle des Hallenwischers – und wurde im Trikot des „Weiterhin-Erstligisten“ Werder Bremen zum heimlichen „Star des Abends“. So kamen die rund 200 Zuschauer in der VfL-Halle am Rosenbusch in einem ganz besonderen Derby voll auf ihre Kosten.

HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf: Björn Herrmann (7), Sebastian Kalt (6), Jan Owczarski (5/4), Lukas Gottwald (4), Christoph Bauer (3), Johannes Bauer, Dennis Ostermann (beide 1).
TSG Emmerthal: Hendrik Lity (5), Marek Staniszewski (4), Tobias Brackhahn (4/2), Arnold Schorich (3), Bastian Reinecke, Christian Raddatz, Christopher Beims (je 2), Konrad Spickermann, Ricardo Müller (beide 1).

Quelle: AWesA
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