20.05.2025
„Ein Schlag ins Gesicht“: Emmerthal II plötzlich doch abgestiegen
Entfall der angesetzten Relegation begräbt Klassenerhalt-Hoffnungen der TSG
Der Frust ist nachzuvollziehen: Julian Reifschneider muss mit der TSG jetzt doch absteigen.
Wie gewonnen, so zerronnen – diese alte deutsche Binsenweisheit beschreibt die Gefühlslage bei Emmerthals Regionsoberliga-Handballern wohl am besten. Noch am vergangenen Wochenende war die Freude groß. Durch die Niederlage von Abstiegskontrahent Nienburg III schienen die Grün-Weißen als Tabellenvorletzter in Staffel eins sicher in der Relegation.
Auf der offiziellen Website des HVNB deutete nicht nur die entsprechende Markierung in der Regionsoberliga-Tabelle darauf hin – die Relegation war im entsprechenden Reiter sogar bereits terminiert. So sollte das Team von Trainer Maik Dohme am kommenden und darauffolgenden Samstag im Hin- und Rückspiel gegen den TSV Friesen Hänigsen II – den Tabellenvorletzten der Parallel-Staffel – um den Ligaverbleib spielen.
Am gestrigen Abend verschwand die Ansetzung plötzlich wieder von der Website. Stattdessen heißt es nun: Die Abstiegsrelegation der Regionsoberliga-Neunten entfällt. Als Grund wird das Prinzip der gleitenden Skala in der Ligenstruktur genannt. „Die Abstiegsrelegation entfällt, da durch Aufnahme von Mannschaften aus der Landesliga die Soll-Stärke mit den Regelaufsteigern der Regionsligen erreicht wird“, heißt es hierzu auf der Website. Obendrein erhalten nur die jeweiligen ROL-Staffelgewinner das Aufstiegsrecht, eine zusätzliche Aufstiegsrelegation entfällt ebenfalls.
Im Fall von Emmerthal II und Friesen Hänigsen II bedeutet das konkret: sie müssen nun doch gemeinsam mit Nienburg III und dem MTV Elze den Niedergang in die Regionsliga antreten. „Das war gestern schon ein Schlag ins Gesicht“, macht TSG-Coach Maik Dohme deutlich. „Wir hatten uns bereits auf die Relegation vorbereitet. Wir waren völlig überrascht, als die Relegation bei nuliga plötzlich abgesetzt war. Die Informationsweitergabe seitens des HVNB war leider sehr, sehr dürftig.“
Mittlerweile sieht der Coach den Abstieg aber auch als Chance: „Man hat im Fall von Hameln II gesehen, was so ein Schritt zurück auch bewirken kann. Nach mehreren Jahren Abstiegskampf in der Landesliga haben sie nach dem Abstieg in der Regionsoberliga den direkten Wiederaufstieg geschafft und sich jetzt direkt in der oberen Hälfte festgesetzt.“ Auch die Grün-Weißen haben ein schwieriges Jahr hinter sich. „Für uns lief es in diesem Jahr alles andere als rund. Auch wenn das keine Ausrede sein darf, hatten wir insbesondere in der Hinrunde sehr viel Pech mit Verletzten. Wenn die Erfolgserlebnisse ausbleiben, macht das was mit den Köpfen“, so Dohme weiter.
Für die Zukunft sei man dennoch gewappnet. „Der Kader bleibt bis auf wenige Ausnahmen zusammen“, so Dohme. Lediglich Kamil Kornobis werde eine Handballpause einlegen. Zusätzlich rückt Torwart Torben Schön in die erste Herren hoch und berufsbedingt steht noch ein Fragezeichen hinter Marvin Kohrs.
Übrigens: all diejenigen, die sich nun fragen, ob der Abstieg der zweiten Emmerthal-Herren auch einen Zwangsabstieg der dritten Herren aus der Regionsliga erfordert, darf beruhigt sein. Zwei Teams eines Vereins dürfen gemeinsam in der Regionsliga an den Start gehen – ob in der gleichen oder unterschiedlichen Staffeln wird am Ende die Einteilung zeigen.
Quelle : AWesA